Christentum im Libanon

Beirut: Orthodoxe Sankt-Georgs-Kathedrale (im Hintergrund Minarette der Mohammed-al-Amin-Moschee)

Das Christentum im Libanon hat eine lange Tradition und bildete bis ins 20. Jahrhundert eine religiöse Mehrheit innerhalb der libanesischen Bevölkerung, speziell im Libanongebirge.

Der Libanon ist ein Zufluchtsland für Christen aus anderen Staaten des Nahen Ostens. Nach der Schaffung des „Groß-Libanons“ 1922 manifestierte sich unter der französischen Mandatsherrschaft ein Transformationsprozess, in dem sich der Libanon von der einstigen Herrschaft eines islamischen Imperiums unter dem Osmanischen Reich zu einem, von einem christlichen Präsidenten geführten, unabhängigen Staat entwickelte. Frankreich sorgte mit der Institutionalisierung des Konfessionalismus als Schirmherr dafür, dass die christlichen Maroniten die Schalthebel im Staat innehatten. Mit dem Nationalpakt von 1943 wurde die libanesische Republik unabhängig und das französische Mandat endete. Obwohl Artikel 95 der Verfassung die Machtaufteilung zwischen den Religionsgruppen sichern sollte, blieben die maronitischen Führer im Zentrum der Macht.[1]

In jüngerer Zeit wanderten aufgrund des Bürgerkrieges und des Libanonkrieges 2006 viele Christen nach Europa, Amerika und Australien aus.[2][3]

  1. Christoph Leonhardt: Die orthodoxen Christen in Syrien und Libanon: Zwischen Assad und Islamisten (= DOI-Kurzanalysen) Deutsches Orient-Institut, Berlin 2014.
  2. Report: Nearly Half the Maronites Consider Fleeing Lebanon, An-Nahar, Beirut 2. April 2007
  3. Une branche d’el-Qaëda promet des « mers de sang » aux chrétiens du Liban (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)

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